JobRobot-Blog!

Was muss in einen Lebenslauf?

09. Dez 2019 | 3 Kommentare

Der Lebenslauf ist das aussagekräftigste Dokument einer jeden Bewerbung - oder sollte es zumindest sein. Es gibt Personalentscheider, die den Lebenslauf noch vor dem Anschreiben lesen. Aus diesem und vielen anderen Gründen ergibt sich, dass Sie dem Inhalt und dem Aufbau Ihres Lebenslaufs allergrößte Aufmerksamkeit schenken sollten. Worauf es im Einzelnen ankommt und wie Sie Ihren Lebenslauf-Inhalt formulieren, aufbauen und strukturieren, erfahren Sie in den folgenden Tipps.


Aufbau des Lebenslaufs

Dass neben dem Anschreiben auch der Lebenslauf sowohl sachlich als auch orthografisch völlig fehlerfrei sein muss, um nicht im Papierkorb zu landen, muss wohl nicht extra erwähnt werden. So sollte man sich bitte nicht selbst überschätzen und glauben: "Das wird schon alles richtig sein." Der lesende Personalverantwortliche wird daraus möglicherweise den Schluss ziehen, dass Sie auch im Arbeitsalltag gleichgültig oder gar nachlässig handeln. Lassen Sie es nicht soweit kommen und lassen Sie sich bei Ihrem Lebenslauf-Entwurf ruhig helfen und vertrauen Sie sich jemandem aus ihrem Familien- oder Freundeskreis an, der Ihren Lebenslauf auf Aufbau, Form und Rechtschreibung inspiziert. Auch hier gilt: Vier (oder mehr) Augen sehen mehr als zwei.


Zum Umfang eines Lebenslaufs kann man pauschal sagen: auf keinen Fall länger als zwei Seiten im A4-Format. Versetzen Sie sich immer wieder in die Lage eines Personalchefs! Er hat in der Regel wenig Zeit und der erste Eindruck entsteht in den ersten Sekunden. Wenn Sie als Lebenslauf eine endlose und detaillierte Textwüste vorlegen, haben Sie schon wesentliche Chancen vertan. Personalentscheider möchten gern auf den ersten Blick mehr über Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen erfahren.

Hieraus ergibt sich:

Beschreiben Sie die einzelnen Punkte Ihres Lebenslaufs nicht zu ausführlich und beschränken sich auf das Wesentliche.

Schließlich wollen Sie ja auch noch "Stoff" für das Vorstellungsgespräch haben, in dem Sie über einzelne Punkte vertiefend erzählen können.


Ganz oben - quasi als Header - erscheinen Ihre persönlichen Daten. Nennen Sie Ihren vollen Namen, Ihr Geburtsdatum und den Geburtsort, ggf. Ihre Nationalität, Ihren Familienstand, Ihre aktuelle Anschrift und Kontaktinformationen wie Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Sollten Sie über keine Festnetznummer verfügen oder schwer zu erreichen sein, können Sie auch eine Mobilfunknummer angeben, eine Festnetznummer zeugt aber von "stabilen persönlichen Verhältnissen".


Ein Bewerbungsfoto ist heutzutage nicht mehr zwingende Voraussetzung. In öffentlichen Ausschreibungen liest man sogar immer öfter den Hinweis, dass man kein Foto wünsche. So soll verhindert werden, dass ein potenzieller Kandidat nur aufgrund seines Aussehens aussortiert wird oder man dem Bewerber entsprechende Qualifikationen abspricht. Im Übrigen setzt sich zunehmend der Trend durch, das Bewerbungsfoto statt im Kleinformat auf dem Lebenslauf lieber etwas größer und augenfälliger auf dem Deckblatt zu platzieren.


Desweiteren gilt: Schreiben Sie Ihren Lebenslauf Ablauf "chronologisch rückwärts", d. h. oben steht zuerst, was Sie beruflich aktuell machen oder zuletzt gemacht haben. Das interessiert den Personalchef natürlich am meisten - danach will er nicht lange suchen müssen. Nichts ist lästiger, wenn als Erstes im Lebenslauf Dinge "aus einem früheren Leben" erscheinen und man erst mühsam blättern bzw. lange nach unten scrollen muss. Unterteilen Sie Ihren Lebenslauf in zwei bis drei Rubriken. Im ersten Teil bauen Sie chronologisch rückwärts Ihre beruflichen Erfahrungen auf, im zweiten Teil Ihre Ausbildungen und weitere Qualifikationen, soweit sie für den gewünschten Job relevant sind. Im dritten Teil können Sie auf vorhandene Zertifikate, Führerscheine, Sprachkenntnisse usw. verweisen und ihre Hobbys auflisten. Private Interessen und Aktivitäten sind nicht zu unterschätzen, sagen diese doch eine Menge über ihre sozialen Kompetenzen aus.


Datum im Lebenslauf?

Wichtig sind natürlich plausible und nachvollziehbare Datumsangaben. In ihrem tabellarischen Lebenslauf sollten in der linken Spalte jeweils die Zeiträume erscheinen, aus denen hervorgeht, wann und wie lange Sie etwas gemacht haben. Die Daten sollten auf den Monat genau sein. Nur Jahreszahlen anzugeben könnte den Eindruck erwecken, dass Sie Lücken in Ihrem Lebenslauf Ablauf kaschieren wollen. Geben Sie also immer Monat und Jahr an, etwa nach folgendem Muster:


11/2015 bis 3/2018 [TAB] Tätigkeit als Verkaufsleiter bei ...
Mai 2012 bis Dezember 2018 [TAB] Fachhandelspacker im Unternehmen XY GmbH


Ob Sie die Monatsangaben numerisch oder mit Monatsnamen schreiben, ist Ihnen überlassen. Wichtig ist nur die Einheitlichkeit, springen Sie also nicht zwischen beiden Möglichkeiten hin und her, denn dies erschwert das schnelle Erfassen Ihrer Daten auf einen Blick.


Das Ganze schließen Sie mit dem aktuellen Datum, dem Ort und Ihrer Unterschrift ab.


Lebenslauf Inhalt: Was ist wichtig und und relevant und was sollte man weglassen?

Wenn Sie sich auf mehrere Jobs bewerben, so gilt folgende Grundregel: Nutzen Sie niemals ein und denselben Lebenslauf für alle Bewerbungen! Nehmen Sie sich die Zeit und arbeiten Sie wichtige Punkte in Ihrem Lebenslauf heraus, die für den jeweiligen Job relevant sind. Dies trifft z. B. auf Hobbys und Interessen zu. Wenn Sie sich beispielsweise auf einen Arbeitsplatz im sozialen Bereich bewerben, geben Vereinsmitgliedschaften und ehrenamtliche Engagements immer ein gutes Bild ab, die aber vielleicht im Kfz-Gewerbe nicht sonderlich relevant sind. Lesen Sie die Anforderungen in der Job-Beschreibung Punkt für Punkt durch und optimieren Sie Ihren Lebenslauf dahingehend.


Aus eben Gesagten ergibt sich folgender Tipp, wenn Sie nicht genau wissen, was genau in Ihren Lebenslauf Inhalt soll und was nicht. Zuerst wieder die goldene Regel: Langweilen Sie den Personalchef nicht mit unwichtigen Inhalten! Andererseits sollten wichtige Informationen auch nicht vergessen werden. Bevor Sie also Ihren Lebenslauf entwickeln, nehmen Sie sich ruhig die Zeit und schreiben Sie alles über sich auf:

  • Wer bin ich?
  • Was kann ich?
  • Welche Qualifikationen kann ich vorweisen?
  • Was sind meine Stärken?
  • Was interessiert mich?

Gleichen Sie dann mit dem Jobangebot ab: Streichen Sie alles, was für den Job nicht interessant ist, oder kürzen Sie es (wichtige Stationen Ihres Arbeitslebens dürfen Sie natürlich nicht komplett weglassen). Und was direkt auf den Wunscharbeitsplatz passt, können Sie gerne mit einer zusätzlichen Textzeile detaillieren und verbal hervorheben.


Wie gehe ich mit Lücken in meinem Lebenslauf um?

Lücken im Lebenslauf wecken zwar die Aufmerksamkeit des Personalers, in Zeiten des Wandels in der Arbeitswelt sind diese aber kein K.O.-Kriterium mehr. Welcher Lebenslauf ist schon perfekt und wer macht schon ein Leben lang denselben Job? Entscheidend ist doch, was man gemacht oder gelernt hat. Von einer Lücke im Lebenslauf spricht man, wenn ein Zeitraum von mehr als drei Monaten nicht im Lebenslauf dokumentiert ist. Und das ist schnell passiert: ein abgebrochenes Studium, eine Jobsuche dauert länger als ursprünglich vorgesehen, man bekommt eine Kündigung noch während der Probezeit. Auch längere Krankheiten können für Brüche im Lebenslauf sorgen. Doch wie kann man damit umgehen? Im Lebenslauf-Inhalt ist es keine Schande, Arbeitslos-Zeiten zu erwähnen. Allerdings sollten Sie an diesen Stellen auch erwähnen, was Sie dagegen unternommen haben, insbesondere, wenn Sie sich in aktueller Erwerbslosigkeit befinden. Formulieren Sie also gerne "aktiv arbeitssuchend" und erwähnen Sie z. B. Fortbildungsmaßnahmen. Und oberstes Gebot: Bleiben Sie immer ehrlich! Sollte sich später herausstellen, dass Sie Ihren Job aufgrund falscher Angaben im Lebenslauf erhalten haben, kann dies ein Kündigungsgrund sein.


Nächsten Tipp lesen:
» Wie schreibe ich eine Kündigung?




3 Kommentare - Kommentar schreiben
3 Kommentare - Kommentar schreiben
anonym am 09. Dezember 2019 um 16:54 Uhr
Habe vor kurzem Gespräch bei einer Personalberaterin gehabt. Diese hat mir geraten, den Lebenslauf ohne Datum einzuscannen. Wäre so üblich, damit man nicht jedesmal bei einer Bewerbung neu schreiben und einscannen muss.

anonym am 09. Dezember 2019 um 01:22 Uhr
Ich mache es auch wie dauersucher, Datum ins Anschreiben, aber nicht in den Lebenslauf. Ob es so richtig ist, weiss ich allerdings auch nicht.

dauersucher am 09. Dezember 2019 um 00:02 Uhr
Wie handhabt ihr das bei Bewerbungen beim Lebenslauf: Sollte ein Datum unter der Unterschrift sein oder nicht, wenn ja, gebt Ihr immer das aktuelle Datum an? Problem: Bei jeder Bewerbung erstelle ich eine neue PDF-Datei beim Lebenslauf, damit das Datum ja auch dem Anschreiben gleicht? Ich habe deshalb schon viele PDFs. Mir ist auch klar, das das beim Anschreiben individueller gehandhabt wird, da muss ich natürlich immer neue Dateien erstellen.



Zurück zur Übersicht