Hallo anonym, da Englisch zur Zeit die internationale Geschäftssprache ist, wird man da wohl kaum herumkommen... :) Aber ich denke, das wichtigste, um eine Fremdsprache zu erlernen, ist echtes Interesse. Da kann es sehr helfen, wenn man für sich persönlich irgendeinen Aufhänger findet, der einen dazu motiviert und auch zwingt, die Fremdsprache oft und praktisch zu üben. Ich hatte in meiner Kindheit zu Hause regelmäßig einen Englischlehrer, später in der Schule dann Englisch als Leistungskurs und Prüfungsfach im Abi. Ich konnte damals englische Bücher lesen und Aufsätze verfassen, und mich im englischsprachigen Ausland zurechtzufinden, war auch keine grosse Schwierigkeit. ABER: Nichts hat mein Englisch so enorm und dramatisch verbessert, wie der intensive persönliche Umgang mit Amerikanern und Engländern. Meine damaligen Kenntnisse aus Kindheit, Jugendzeit und Schule - für die ich ja in der Schule in der Regel immer eine eins bekommen habe - sind mit meinen heutigen Sprachfertigkeiten kaum zu vergleichen. Es ist nach meiner Erfahrung ein erheblicher Unterschied, ob man eine Sprache eher theoretisch in einer Schule oder durch einen Lehrer erlernt, oder ob man dann eine Fremdsprache ganz praktisch und täglich als Verständigungswerkzeug verwenden muss. Ich glaube, dass man z.B. erheblich mehr und intensiver lernt, wenn man - statt Shakespeare in der Schule - mit einem Muttersprachler Beziehungsprobleme diskutieren muss... 8-) Vielleicht kannst Du Dich ja mit irgendeinem Muttersprachler anfreunden, der sich dann regelmäßig mit Dir auf Englisch unterhält und Dich vor allem bei grammatischen Fehlern korrigiert - man kann sich da auch sonst leicht Peinlichkeiten angewöhnen, die man als Non-Native gar nicht bemerkt. Z.B. einen englischsprachigen Dialekt / Slang, der für Dich persönlich ganz toll und schick klingt, der aber dann in den Ohren eines Engländers nach Proletenvorstadt oder Redneck-Trunkenbold klingt. ;-)

Hi ThankGodItsFriday ;), besten Dank für Deine ausführliche Antwort. Das ist echt sehr hilfreich gewesen. Ich denke, ich kann mich bei Guten Englischkenntnissen einordnen, werde aber noch einmal in mich gehen. Auf jeden Fall ist mal nicht verkehrt, dass ich für einige Monate einen Intensiv Sprachlehrgang Englisch berufsbegleitend besuche. Sicher ist es am besten, wenn man das richtig lernt, durch einen Auslandsaufenthalt z.B.- aber es muß eben auch so einigermaßen gehen. Man kommt heutzutage nicht mehr an Englisch vorbei. Ich kann eher die Stelleanzeigen zählen, die keine Englischkenntnisse im Profil verlangen, als anders rum. ....So ist das heute eben - musste mich aber auch schwer daran gewöhnen, wenn ich mal ganz ehrlich bin...Na dann, lets go! Danke für Deine Erklärung!! Thanks!!;)

Ich denke, sehr viele Bewerber überschätzen Ihre Englischkenntnisse regelmäßig ganz erheblich. Viele Bewerber glauben, nur weil sie irgendwann mal ein wenig Schulenglisch hatten, verfügten sie nun über gute Englischkenntnisse. Was konkret unter guten Englischkenntnissen erwartet wird, hängt sicherlich vom jeweiligen Einzelfall ab. Hier meine persönliche Definition: Verhandlungssicheres Englisch: Es können absolut flüssig und problemfrei sofort geschäftliche Verhandlungen in der Fremdsprache geführt werden, sowohl mündlich als auch schriftlich wird die fließend Sprache beherrscht, inkl. gängiger Redewendungen, Sprachbilder und Verständnis der Kultur, auch inkl. etwaiger Spezialtermini / Fachausdrücke (z.B. in technischen Berufen). Fliessendes Englisch: Flüssige und sichere Ausdrucksweise in der Fremdsprache, sowohl mündlich als auch schriftlich, Kenntnis gängiger Redewendungen. Eine fremdsprachliche Unterhaltung sollte sofort problemlos und vor allem fließend - d.h. ohne häufiges Stocken, Überlegen, Vokabelsuchen etc. - geführt werden können. Umfangreiches Vokabular, sprachliche Wendungen und Eigenarten sollten beherrscht werden, ebenso wie eine verständliche und korrekte Aussprache. Gute Englischkenntnisse: Die Fremdsprache wird grundsätzlich beherrscht, fremdsprachliche Texte sollten verstanden werden können, es sollte eine fremdsprachliche Unterhaltung möglich sein, im Gegensatz zum fließenden Englisch können allerdings durchaus mal Vokabeln fehlen oder auch mal grammatische Fehler gemacht werden, der Sprecher sollte aber in der Lage sein, seinen Kenntnisstand selbständig auszubauen. Ich habe erlebt, dass manche Bewerber sich selbst ganz selbstbewusst gute Englischkenntnisse und oft auch fliessendes Englisch attestieren wollten. Viele scheitern allerdings kläglich, wenn sie dann gebeten werden, eine Unterhaltung auf Englisch mit einem Muttersprachler zu führen. Um Dein Englisch zu beurteilen, stelle Dir folgende Fragen: - Wärest Du in der Lage, Dich mit einem englischen Muttersprachler flüssig und ENTSPANNT zu unterhalten? Entspannt bedeutet: Ohne dauerndes Überlegen und Nach-Worten-suchen - eben eine normale Unterhaltung, wie Du sie mit anderen in Deiner eigenen Sprache führen würdest? Könntest Du z.B. ein Bewerbungsgespräch in Englisch führen? - Kannst Du englischsprachige Bücher und Zeitungen lesen? - Kannst Du englischsprachige Nachrichtensender schauen und verstehen? - Wann hast Du zuletzt wirklich Englisch gesprochen und gelesen? - Wie lange / intensiv hast Du Englisch auf welchem Niveau gelernt? Ich selbst spreche beispielweise fließend Englisch, habe u.a. viel Zeit mit Muttersprachlern verbracht, und nach meiner Erfahrung überschätzen die meisten Deutschen ihre Sprachkenntnisse ganz erheblich, sowohl was den Umfang des Vokabulars, die Aussprache und die sprachliche Gewandtheit betrifft.

Steht in einer Stellenanzeige, im Anforderungsprofil Gute Englischkenntnisseerwünscht - was bedeutet das ganz genau: Grundkenntnisse müssen vorhanden sein oder Kenntnisstand ist ok, ist aber noch verbsserungswürdig oder Kenntnisse sind routiniert, aber noch nicht perfekt oder nahezu perfekte Kenntnisse verlangt ? Man weiß sich ja selber schlecht einzuschätzen und oft verkauft man sich auch unter wert. Gibt es allgemein gültige Übersetzungen für solche Formulierungen?