Hallo James, ich denke, es könnte Dir helfen, wenn Du Dir Deine Sätze selbst laut vorliest und dann in Dich hineinfühlst: Würde sich ein normaler Mensch so ausdrücken? Beispiel: [...] Während meiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, in der ich meine Neigung zur Technik verwirklicht sah, [...] Wenn Du einen Freund triffst und ihm von Deinem Werdegang erzählen wolltest, würdest Du Dich so ausdrücken? Wohl nicht, und das ist dann schon ein sicheres Zeichen dafür, dass Du Dich in einer Weise ausdrückst, die a) nicht zu Dir passt (= unauthentisch) sowie b) seltsam / künstlich wirkt. Goethe hat mal eine Emfehlung für gutes Schreiben gegeben: Hauptsätze. Hauptsätze. Hauptsätze. Dann versuche stets, Dich so kurz und präzise wie möglich auszudrücken. Vermeide also unnötige Füllwörter und Floskeln - die Stellenanzeigen der Unternehmen sind leider randvoll mit entsetzlichem floskelhaften Gelaber, umso mehr ein Grund, dass Du diese Unsitte nicht auch noch imitierst. Bilde aktive Sätze und vermeide Passivsätze. Aktive Sätze zeichnen sich dadurch aus, dass die jeweils handelnde Sache oder Person mit einem aktiven Verb auftritt. Beispiel Aktivsatz: Ich wasche ein Hemd. Beispiel Passivsatz: Das Hemd wird gewaschen. Lass beide Sätze auf Dich wirken - welcher Satz ist stärker, farbiger? Im ersten Satz gibt es einen Akteur, der eine Sache aktiv unternimmt. Ein solcher Satz ist kräftig und ausdrucksstark. Im zweiten Satz steht hingegen das Hemd im Mittelpunkt, dem etwas geschieht, hier steht dann also das Verb im Passiv. Dieser Satz wirkt - im Vergleich zum ersten Satz - farblos und distanziert, was natürlich nicht überrascht, da hier der handelnde Akteur nun in den Hintergrund getreten ist. Gerade das blasierte Beamtendeutsch zeichnet sich durch passive Formulierungen aus, hinter denen sich der jeweils handelnde Beamte versteckt. Aber Verstecken willst Du Dich ja sicherlich nicht, also: Klar und deutlich formulieren. Und: Daran denken, dass Du jemanden von Dir überzeugen willst. Du bist jetzt ein Verkäufer, und Du versuchst nun, Deine Arbeitskraft zu verkaufen. Versetze Dich also in Dein Gegenüber - Du willst Dich bei einem Unternehmen bewerben, also ist dieses Unternehmen gewissermassen Dein Kunde, dem Du Deine Arbeitskraft verkaufen möchtest. Was will Dein Kunde? Stelle die Interessen Deines Kunden in den Mittelpunkt und dann überlege Dir, was Du ihm gutes anzubieten hast. Daher ist ein Satz wie [...] in der ich meine Neigung zur Technik verwirklicht sah [...] ein unglücklicher Satz, denn - abgesehen von dem gestelzten Satzbau - stellst Du hier Deine eigenen Neigungen und Wünsche in den Mittelpunkt und nicht die Deines Kunden (=Arbeitgebers). Stelle in den Vordergrund, welche ungeheuren Vorteile es Deinem Kunden (=Arbeitgeber) bieten könnte, wenn er Dich beschäftigte. Versuche stets, die Welt durch die Augen der anderen zu betrachten- vor allem durch die Augen derjenigen, von denen Du etwas willst.

Ja danke für die Antwort. ich habe bisschen Schwierigkeiten beim formulieren der Sätze die Kraftvoll umzusetzen. Hättest du vielleicht noch weitere Beispiele die man einbinden könnte??? Oder würdest du den Rest dann der Formulierung auch so lassen???:-(

Noch ein Tipp: Ich würde grundsätzlich versuchen, kraftvolle Sätze zu bilden - kraftvolle Sätze kannst Du zum Beispiel durch den Einsatz von Verben erzeugen, also Finger weg vom schwächlichen und distanzierten Beamtendeutsch. Desweiteren: Vermeide unnötig komplizierte Satzbauten. Versuche, kraftvoll und ausdrucksstark zu formulieren. Beispiel: Original: [...] Während meiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, in der ich meine Neigung zur Technik verwirklicht sah, entdeckte ich, dass mich betriebswirtschaftliche Themen noch viel mehr interessieren [...] Der Satz wirkt unnötig aufgeblasen und gekünstelt - zudem stellst Du hier Deine persönlichen Interessen (... verwirklicht sah... ) in den Vordergrund. Besser finde ich klare Sätze, zum Beispiel so: [...] Ich interessiere mich sehr sowohl für KFZ-Technik als auch Betriebswirtschaft, und daher habe ich nach meiner Ausbildung zum KFZ-Mechaniker eine weitere Ausbildung zum Automobilkaufmann absolviert. [...] Wobei ich mich als Leser frage: Interessierst Du Dich wirklich so sehr für die Betriebswirtschaft? Oder interessierst Du Dich nicht vielleicht einfach grundsätzlich für alles, was mit Autos zu tun hat? Original: [...] Meinen technischen Hintergrund habe ich vor allem im Verkauf von Neuwagen und der Betreuung von Bestandskunden gerne und erfolgreich eingesetzt und pflege ihn mit aktuellen Informationen weiter. [...] Weise Deinen künftigen Arbeitgeber auf Deine konkreten Vorzüge hin, nämlich dass Du mit Deiner doppelte Ausbildung eben - im Gegensatz zu anderen halbgebildeten - wirklich umfassend beraten kannst: [...] Aufgrund meiner sowohl technischen als auch kaufmännischen Ausbildung bin ich in der Lage, Kunden im Neuwagenverkauf umfangreich, kompetent und überzeugend zu betreuen. [...]

Ich persönlich empfinde Dein Anschreiben als etwas gestelzt und künstlich. Zudem hat es im zweiten Absatz einen belehrenden Unterton, das würde ich nochmal überarbeiten. Unbedingt streichen: [...] ein Besuch auf Ihrer Webseite verstärkte meinen Eindruck [...] Ist einfach ein schlechter Satz, weil er keine wirkliche klare Aussage enthält und im weiteren Verlauf voller Floskeln ist.

Hallo Leute, ich möchte eine Initiativ Bewerbung verschicken, nur bin ich leider nicht der beste im Formulieren von Anschreiben. Bitte gibt mir doch einige Tipps was und wie man es besser machen könnte. Danke im Voraus Bewerbung als Initiativ Sehr geehrter Herr Mustermann, ein Besuch auf Ihrer Webseite verstärkte meinen Eindruck, dass mein Profil zu Ihrem qualitätsbewussten, zuverlässigen und kundenfreundlichen Unternehmen und den gestellten Anforderungen sehr gut passt. In jeder Krise stecken auch Chancen. Krisen zwingen uns innezuhalten, Bestehendes zu prüfen, Bewährtes zu festigen und Ideen zu entwickeln so entstehen Chancen für positive Veränderung. Zuverlässige, flexible und qualifizierte Mitarbeiter sind dabei für jedes Unternehmen ein Schlüssel zum Erfolg. Während meiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, in der ich meine Neigung zur Technik verwirklicht sah, entdeckte ich, dass mich betriebswirtschaftliche Themen noch viel mehr interessieren. Daher entschloss ich mich zu einer weiteren Ausbildung zum Automobilkaufmann. Meinen technischen Hintergrund habe ich vor allem im Verkauf von Neuwagen und der Betreuung von Bestandskunden gerne und erfolgreich eingesetzt und pflege ihn mit aktuellen Informationen weiter. Ich bin flexibel im Einsatz, da ich sowohl den technischen als auch den kaufmännischen Bereich in der Automobilbranche abdecken kann. Sowohl in der Kundenbetreuung als auch in zuverlässiger Abwicklung administrativer Arbeiten sehe ich meine persönlichen Stärken. In meiner Tätigkeit sind Engagement, Loyalität und gute Qualität selbstverständlich und eine Grundvoraussetzung für die Bewältigung von verantwortungsvollen Aufgaben. Dabei ist mir ein gutes Betriebsklima und der Einsatz für ein und in einem Team sehr wichtig. Berufliche und persönliche Weiterentwicklung ist mir ein stetiges Bedürfnis, daher bilde ich mich derzeit in einem Berufsbegleitenden Studium zum Betriebswirt weiter, welches ich im Monat 20** erfolgreich beenden werde was meine Leistungs- und Einsatzfähigkeit aber nicht beeinträchtigt. Konnte ich Ihr Interesse wecken? Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich. Mit freundlichen Grüßen Max Mustermann