Ihr Job als Versuchsingenieur
Was verdient ein Versuchsingenieur?
Versuchsingenieure haben keine Probleme damit, eine Beschäftigung zu finden. Sie werden in allen Branchen gebraucht und gesucht, die Produkte entwickeln. Allerdings variieren die Gehälter bisweilen stark, abhängig von Größe und Umsatzstärke des Unternehmen und der jeweiligen Position. Eine aktuelle Vergütungsstudie zeigt: Wer in leitender Funktion eines technischen Bereichs tätig ist kann als Versuchsingenieur bis zu
135.000 Euro im Jahr verdienen. Im Qualitätsmanagement wird nur noch ein Jahresbrutto-Gehalt von rund
88.000 Euro gezahlt und in der Verfahrenstechnik circa
79.000 Euro. Als Fachkraft ohne Führungsposition kann ein Versuchsingenieure zwischen
40.000 und
80.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Die durchschnittliche Grundvergütung nach 15 bis 25 Jahren Berufserfahrung beträgt
60.000 Euro im Jahr.
Versuchsingenieure werden überall dort gesucht und gebraucht, wo Produkte, Anlagen oder Systeme neu- und weiterentwickelt werden: in der Automobilindustrie, bei Flugzeugbauern, in Textilbetrieben oder der Kosmetikbranche. Unter Zuhilfenahme von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Chemie, Physik und Biologie testet der Versuchsingenieur die jeweiligen Versuchsobjekte auf ihre Funktionalität, um sie anschließend zu optimieren. Versuchsingenieure arbeiten nur selten am Schreibtisch. Den überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit verbringen sie in der Werkstatt, in Laboren oder auf Testgeländen. Der Beruf des Versuchsingenieurs ist sehr praxisorientiert und abwechslungsreich: Immer geht es darum, ein Produkt noch umweltfreundlicher, noch schneller, noch leichter, noch sparsamer zu machen. Und dabei auch eigene Ideen und Visionen umsetzen. Sie sind gefragte Experten und werden, abhängig von der Branche und der Position, in der sie arbeiten, gut bezahlt.
Welche Zukunftsaussichten hat ein Versuchsingenieur?
Der Arbeitsmarkt für Ingenieure bietet gute Karrierechancen. Mit 2,5 Prozent ist die Arbeitslosenquote im Ingenieurwesen sehr niedrig. Die Nachfrage der Unternehmen ist hoch und die Beschäftigungsquote steigt von Jahr zu Jahr. Entwicklungen wie Digitalisierung, Erneuerbare Energien, Artificial Intelligence, autonomes Fahren, umweltfreundliche Technologien oder Robotik schaffen immer neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Versuchsingenieure. Der Verband der Elektrotechnik beispielsweise erwartet, dass in den nächsten zehn Jahren
100.000 zusätzliche Elektroingenieure benötigt werden. Auch der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Maschinen- und Anlagenbau wächst.
Als Absolventen eines ingenieurwissenschaftlichen Studiengangs haben Versuchsingenieure gute Aussichten auf ein überdurchschnittliches Gehalt und einen sicheren Arbeitsplatz mit entsprechenden Aufstiegschancen. Wer sich weiterbildet und spezialisiert, kann sich die Branche, in der er tätig werden möchte, fast aussuchen.
Experten fehlen
- in der Elektroindustrie
- in der Fahrzeugindustrie
- in der Produktion
- in der Informationstechnik
- im Maschinen- und Anlagenbau
- für Automatisierungstechnik
- in der Versorgungstechnik
- in der Vermessungs- und Gebäudetechnik
Insgesamt ist die Anzahl der offenen Stellen im Ingenieurwesen
2018 laut dem Institut für Wirtschaft im Vergleich zum letzten Jahr um knapp 11 % gestiegen. Die meisten Ingenieure wurden in Baden-Württemberg, NRW und Bayern gesucht.
Was tut ein Versuchsingenieur?
Das Tätigkeitsfeld eines Versuchsingenieurs sieht in jeder Branche anders aus. Die Vorgehensweise ist jedoch überall die gleiche: Ein Versuchsingenieur wendet naturwissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Mathematik, Physik, Chemie oder Biologie auf Produkte, Anlagen oder Systeme an, mit dem Ziel ihren Nutzen zu verbessern. Er überarbeitet und verbessert existierende Systeme und entwickelt passende Lösungsansätze, schafft aber - in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmensbereichen wie Forschung- und Entwicklung - auch neue Produkte.
Grundsätzlich befasst sich ein Versuchsingenieur mit folgenden Aufgabenfeldern:
- Planung, Entwicklung, Umsetzung und Betreuung von Versuchsanordnungen / Simulationen und Prüfverfahren für Produkte und Systeme, um diese auf Qualität und Funktionalität zu testen,
- Messtechnische Erfassung und Dokumentation des jeweiligen Ist-Zustands,
- Auswertung und Beurteilung der Versuchsergebnisse,
- Ableitung und Entwicklung von Lösungsansätzen zur Verbesserung,
- Präsentation der Versuchsergebnisse,
jeweils in enger Zusammenarbeit mit den internen Abteilungen Forschung und Entwicklung sowie Qualitätsmanagement. Einige Testläufe kann der Versuchsingenieur über den Computer simulieren. Den Praxistest muss das Versuchsobjekt jedoch im Labor, in der Werkstatt, auf präparierten Prüfgeländen oder in seiner natürlichen Umgebung bestehen: Versuchsingenieure in der Autobranche beispielsweise testen das Fahrverhalten eines Autos auf Eis und Schnee häufig in Skandinavien. Die Alpen bieten ein ideales Testumfeld für die präzise Höhenabstimmung eines Motors.
Welche Eigenschaften muss man für den Beruf des Versuchsingenieurs mitbringen?
Wer den Beruf des Versuchsingenieurs anstrebt sollte folgende Eigenschaften bzw. Talente mitbringen:
- Gutes logisches Denkvermögen und Analysefähigkeit: für die systematische Durchführung von Versuchen und die Auswertung der Testergebnisse
- Viel Geduld und hohe Konzentrationsfähigkeit: für komplexe Versuchsreihen und präzises Arbeiten
- Organisationstalent: für die Entwicklung und den Aufbau von Versuchsreihen
- Betriebswirtschaftliche Kenntnisse: für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Produkten und Systemen
- Kreativität: für die Suche nach bzw. die Entwicklung der besten Lösung
- Team-Fähigkeit und Kommunikationsgeschick: für die abteilungsinterne und -übergreifende Zusammenarbeit mit Kollegen.
- Gute Sprachkenntnisse, vor allem in Englisch (Techniksprache): für die Zusammenarbeit in internationalen Teams
Ausbildung zum Versuchsingenieur
Einen offiziellen Bachelor-Studiengang für Versuchsingenieure gibt es nicht. Wer als Versuchsingenieur arbeiten möchte, studiert in der Regel Elektrotechnik oder Maschinenbau. Diese Studiengänge werden von mehr als 40 Hochschulen und circa
100 Fachhochschulen in Deutschland angeboten. Auch Absolventen der Studiengänge Biologie, Chemie, Informatik, Werkstofftechnik, Verfahrenstechnik und ähnliche können in diesem Beruf arbeiten. Wichtig ist, dass der Studiengang eine Schnittstelle zu den Natur-, Ingenieur- und Informationswissenschaften herstellt. Die eigentliche Ausbildung zum Versuchsingenieur übernimmt dann der Betrieb bzw. der Arbeitsalltag.
Das Bachelor-Studium dauert sechs bis sieben Semester. Einige Master-Studiengänge (Studiendauer drei bis vier Semester) haben sich auf das Berufsbild des Versuchsingenieurs spezialisiert, z.B. der Studiengang Simulation und Test an der Hochschule Coburg.
Fazit: Der Arbeitsmarkt bietet Versuchsingenieuren gute Karrierechancen. Sie werden in allen Branchen gebraucht und gesucht, die Produkte entwickeln. Seine Aufgabe ist es, naturwissenschaftliche Erkenntnisse auf Produkte, Anlagen oder Systeme anzuwenden, mit dem Ziel ihren Nutzen zu verbessern. Die Gehälter von Versuchsingenieuren variieren, abhängig von Größe und Umsatzstärke des Unternehmen und der jeweiligen Position. Im Schnitt erhält eine Fachkraft ohne Führungsverantwortung mit 15 bis 25 Jahren Berufserfahrung eine durchschnittliche Grundvergütung in Höhe von
60.000 Euro brutto im Jahr. Einen eigenen Bachelor-Studiengang für Versuchsingenieure gibt es nicht. Wer als Versuchsingenieur arbeiten möchte, studiert in der Regel Elektrotechnik oder Maschinenbau.
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