Ihr Job als Jurist
Was verdient ein Jurist?
Die Höhe des Gehalts eines Juristen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dabei spielt nicht nur das Rechtsgebiet, in dem der Anwalt tätig ist, sondern auch Region, Berufserfahrung sowie die Größe der Kanzlei eine wichtige Rolle. Im Vergleich der verschiedenen juristischen Berufsbilder ergeben sich ebenfalls weitere Unterschiede bezüglich der Höhe des Einkommens.
1. Gehalt Richter und Staatsanwälte
Die Höhe des Einkommens dieser beiden Berufsbilder wird durch einzelne Besoldungsgruppen geregelt und fällt im Vergleich der verschiedenen Bundesländer unterschiedlich aus. Junge Richter und Staatsanwälte der Besoldungsgruppe R1 erhalten durchschnittlich ein monatliches Einstiegsgehalt von ca.
3700 Euro brutto. Bei der Berechnung spielt das Bundesland, in dem der Jurist tätig ist, eine entscheidende Rolle. Berufseinsteiger in Bayern verdienen monatlich, laut Statistik, ca.
900 Euro brutto mehr, als ihre Kollegen in Berlin. Für erfahrene Richter und Staatsanwälte, die an Amts-, Landes-, Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsgerichten tätig sind, gilt die Besoldungsgruppe R1, die in 8 verschiedene Gehaltsstufen unterteilt ist. Somit kommt ein Richter oder Staatsanwalt mit steigender Berufserfahrung auf ein monatliches Bruttoeinkommen von bis zu
7000 Euro.
2. Gehalt eines angestellten Rechtsanwalts
Zu den Einstiegsgehältern für angestellte Juristen gibt es unterschiedliche Angaben. Bei der Berechnung spielen unterschiedliche Faktoren, wie Bundesland, Rechtsgebiet und Größe der Kanzlei eine entscheidende Rolle. Laut einem Bericht des Jahrbuchs der Bundesrechtsanwaltskammer beziehen ein Großteil der juristischen Berufseinsteiger ein durchschnittliches Jahreseinkommen von ca.
40.000 Euro brutto. Volljuristen, die über eine fünfjährige Berufserfahrung verfügen und in einer kleinen Kanzlei mit bis zu 20 Mitarbeitern tätig sind, kommen auf ein Jahreseinkommen von bis zu
60.000 Euro brutto. Auch hier gibt es große Unterschiede in der Gehaltsberechnung.
3. Gehalt eines Rechtsanwaltes als Partner in einer Großkanzlei
Das Einstiegsgehalt von jungen Juristen, die als Partner in eine große Wirtschaftskanzlei eintreten, ist in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Laut Statistiken werden in großen Kanzleien im Bereich des Wirtschaftsrechts Spitzengehälter von bis zu
140.000 Euro brutto gezahlt. Um jedoch eine Position in einer bekannten Top-Kanzlei zu erhalten, muss der Jung-Jurist ein zweites Staatsexamen mit Prädikat und der Abschlussnote voll befriedigend nachweisen. Das Einkommen selbstständiger nicht-angestellter Rechtsanwälte ist, je nach Rechtsgebiet, Größe der Kanzlei sowie Region, sehr unterschiedlich.
Jurist
Das Berufsbild des Juristen ist ein Oberbegriff für verschiedene Tätigkeiten im Bereich der Rechtswissenschaften. Juristen sind nicht nur als Rechtsanwälte tätig, sondern fungieren auch als Richter, Notare oder Staatsanwälte. Die Anzahl der Rechtsstreitigkeiten verzeichnet in Deutschland einen starken Anstieg und sorgt für eine höhere Nachfrage an fachkundigen Juristen, die die Interessen von Klägern und Beschuldigten vor Gericht oder sonstigen rechtlichen Institutionen vertreten. Durch die Globalisierung ist ein weiterer Anstieg an grenzüberschreitenden internationalen Rechtsproblemen zu verzeichnen, der juristischen Fachanwälten ein breites Spektrum an interessanten Rechtsfällen liefert. Das Medium Internet sorgt bei vielen Anwälten für eine steigende Nachfrage. Fachjuristen, die sich auf das Rechtsgebiet des Internet-, IT und Medienrechts spezialisiert haben, beschäftigen sich heute vorwiegend mit unzulässigen Geschäftspraktiken oder Werbung, Betrug sowie sonstigen strafrechtlichen Handlungen im Bereich des Online Business und E-Commerce.
Berufsbilder eines Juristen im Überblick
- Rechtsanwalt
- Staatsanwalt
- Richter
- Notar
Aufgaben eines Juristen
Das Berufsbild des Juristen ist sehr facettenreich und bietet Absolventen eines Jura Studiums zahlreiche verschiedene Möglichkeiten zum Einsatz in unterschiedlichen Bereichen innerhalb des breiten Spektrums der Rechtswissenschaften. Während sich angestellte oder selbstständige Rechtsanwälte auf die juristische Vertretung ihrer Mandanten in unterschiedlichen Sachgebieten konzentrieren, übt sich der Richter in der Rechtsprechung an örtlichen Amts-, Landes- oder Oberlandesgerichten. Die Aufgaben des Staatsanwalts umfassen die Strafverfolgung und Vollstreckung von Beschuldigten, die eine Straftat begangen haben.
1. Aufgaben eines Rechtsanwalts
Der Rechtsanwalt tritt vorwiegend als Berater und Rechtsbeistand in Erscheinung. Je nach Rechtsgebiet unterstützt er seine Mandanten u.a. bei familiären Streitigkeiten, Klagen sowie in der Überprüfung und Erstellung von Verträgen. Seine Hauptaufgabe als Rechtsbeistand ist es, seinem Mandanten mithilfe rechtsstaatlicher Mittel zu seinem gesetzlichen Recht zu verhelfen. In einem ersten Beratungsgespräch beurteilt der Jurist die jeweilige Sachlage und informiert seinen Mandanten über die fallspezifische Rechtslage, die Erfolgschancen sowie die Kosten, mit denen er bei einer Mandats Übernahme rechnen muss. Der Rechtsanwalt tritt, unter Berücksichtigung der jeweiligen rechtlichen Grundlage, vorwiegend beratend, schlichtend sowie konfliktvermeidend in Erscheinung.
Aufgaben eines Rechtsanwalts im Überblick
- Entwurf und Prüfung von Verträgen
- Schlichtung von Streitigkeiten
- Vermeidung von Prozessen
- Lösung von Streitigkeiten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Abschluss von außergerichtlichen Vergleichen
- Außergerichtliche Durchsetzung von Ansprüchen
- Verfahrenshilfe bei Prozessen
- Mandanten über Ansprüche und Gegenansprüche informieren
- Funktion als Mediator
Aufgaben eines Staatsanwalts im Überblick
- fungiert als Vertreter der Anklage bei Strafprozessen
- Strafverfolgung und Vollstreckung
- Ermittlung bei verdacht begründeten Tatsachen zu einer Straftat
Aufgaben eines Richters
- übernimmt die Aufgaben der Rechtsprechung
- beurteilt unparteiisch Fakten und Tatsachen bei zivilen und strafrechtlichen Prozessen
Ausbildung
Die Voraussetzung um als Jurist tätig zu werden, ist der erfolgreiche Abschluss eines Studiums der Rechtswissenschaften (Jura-Studium) erforderlich. Bis zum Abschluss des ersten Staatsexamens ist eine Regelstudienzeit von 9 Semestern vorgesehen. Um als Richter oder Rechtsanwalt zu fungieren ist jedoch ein erfolgreicher Abschluss des 2. Staatsexamens nötig, das etwa weitere zwei Jahre der Studienzeit in Anspruch nimmt. Neben den Pflichtfächern hat der angehende Jurist während des Studiums verschiedene Wahlmöglichkeiten in Bezug auf bevorzugte Schwerpunktfächer im Bereich der nationalen und internationalen Rechtsprechung. Um für das Jura-Studium zugelassen zu werden, muss der Absolvent über die Hochschulreife verfügen. Weitere Bedingungen, wie der Numerus Clausus, werden von den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt.
Welche Qualifikationen und persönliche Fähigkeiten muss ein Jurist mitbringen?
Der Beruf des Juristen erfordert ein hohes Maß an Durchsetzungsvermögen sowie einer analytischen Vorgehensweise zur Beurteilung einer Sachlage. Unter Beachtung von rechtsstaatlichen Gesetzen muss er über ein fundiertes Wissen in seinem Fachgebiet verfügen und seinen Mandanten mit bestem Wissen und Gewissen als Berater und Rechtsbeistand zur Seite stehen. Als Jurist ist eine unparteiische Beurteilung von Personen, Tatsachen und Sachlage eine wichtige Voraussetzung, die für Rechts-, Staatsanwälte sowie Richter gleichermaßen im Vordergrund steht. Als Rechtsanwalt dürfen, im persönlichen Kontakt mit Mandanten, Sympathie, persönliche Meinungen sowie Gefühle keine Rolle spielen. Seine Aufgabe besteht darin, diese unter Kontrolle zu halten und seinen Mandanten die bestmögliche Beratung sowie Verteidigung zukommen zu lassen.
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