Ihr Job als Physiotherapeut
Was verdient ein Physiotherapeut?
Das Einstiegsgehalt eines festangestellten Physiotherapeuten, der bei einer öffentlichen, tarifgebundenen Einrichtung arbeitet, liegt abhängig Beschäftigungsort bzw. Bundesland zwischen
2.125 und
2.500 Euro, was einem durchschnittlichen Jahresverdienst in Höhe von
27.750 Euro brutto entspricht. Private Einrichtungen zahlen mit
1.496 bis
2.161 Euro brutto monatlich (Jahres Brutto
21.950 Euro) deutlich weniger.
Berufserfahrung entgelten tarifgebundene Institutionen mit bis zu
2.958 Euro brutto im Monat. Mit zusätzlichen Weiterbildungen und Qualifikationen kann der Physiotherapeut in Entgeltgruppen bis zu durchschnittlich
3.279 Euro aufsteigen.
Während der schulischen Ausbildung erhält der Physiotherapeut in der Regel keine Vergütung. Im Gegenteil: Besucht er eine staatlich anerkannte Schule in privater Trägerschaft, muss er die Ausbildung (noch) selbst bezahlen. Der zu entrichtende Betrag setzt sich zusammen aus einem monatlichen Schulgeld, Kosten für Lernmittel sowie einmaligen Anmelde- und Prüfungsgebühren. Verschiedene Bundesländer wie Bayern oder Hamburg sind angesichts des Fachkräftemangels im pflegenden Bereich inzwischen dazu übergegangen, die monatlichen Schulgebühren zu übernehmen. Der Beruf einer öffentlichen Berufsfachschule ist kostenlos.
Berufsbild Physiotherapeut
Drei Viertel aller Berufstätigen in Deutschland leiden unter Rückenschmerzen, so das Ergebnis eines Gesundheitsreports der Krankenkasse DAK. Schuld daran ist in erster Linie die sitzende Tätigkeit am Schreibtisch, ohne sportlichen Ausgleich. Einseitige Belastungen schaden dem Bewegungs- und Stützapparat des Körpers. Der Physiotherapeut kann helfen. Er behandelt Menschen, deren Bewegungsvermögen aufgrund von einseitiger Belastung, Alter, (chronischer)Krankheit oder Unfall eingeschränkt ist, und beugt Gelenk-, Muskel- und Bänderbeschwerden durch gezielte Therapien wie Massagen, Wärme oder Atemübungen vor. Physiotherapeuten helfen Menschen, wieder selbständig und unabhängig zu werden. Sie sind für unser Gesundheitswesen unverzichtbar.
Welche Zukunftsaussichten haben Physiotherapeuten?
Der Bedarf an Fachkräften im Gesundheitswesen, besonders an sogenannten Heilmittelerbringern wie Physiotherapeuten, wird angesichts der schnell alternden Gesellschaft immer größer und die Physiotherapie zu einem der wichtigsten Pfeiler in der Gesundheitsversorgung. Die Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, stehen gut. Die Arbeitsorte sind vielfältig: in der Prävention, im Leistungssport oder in der eigenen Praxis. Vor allem im öffentlichen Gesundheitssektor wird gesucht.
In Deutschland sind derzeit über
90.000 Physiotherapeuten tätig. Sie arbeiten in
- Krankenhäusern
- Reha-Klinken
- Facharztpraxen
Arbeit für Physiotherapeuten gibt es auch überall dort, wo gesundheitsfördernde Bewegung angeboten wird, zum Beispiel
- in Seniorenwohn- und / oder -pflegeheimen
- in Gesundheitszentren
- in Fitness-Studios
- bei Sportvereinen
- in Thermen und Wellnesseinrichtungen
- in Ferienressorts
Wer sich als Physiotherapeut selbständig machen möchte, sollte sich spezialisieren: auf einen bestimmten Bereich (wie Osteopathie oder Stress-Symptome) oder eine Zielgruppe (übergewichtige Menschen oder Leistungssportler). Der beruflichen Selbstverwirklichung als selbständiger Physiotherapeut setzen zahlreiche Auflagen (z.B. bezüglich der Raumgröße für eine eigene Praxis) und Abhängigkeiten (Behandlung nur auf ärztliche Anweisung) allerdings Grenzen. Neben der eigentlichen Tätigkeit als Physiotherapeut müssen zeitraubende Arbeiten wie Buchhaltung und die Abrechnung mit den Krankenkassen erledigt werden.
Aufgaben eines Physiotherapeuten
Ein Physiotherapeut verhilft auch präventiv (chronisch) kranken, verletzten und älteren Menschen zu mehr Beweglichkeit. Er therapiert sie rehabilitierend nach schwerer Krankheit oder Operation mit Massagen, Atemübungen, Gymnastik oder Wärme-, Hydro- und Elektroanwendungen. Er untersucht Funktionsstörungen des menschlichen Bewegungsapparates, stellt für seine Kunden Therapiepläne nach ärztlicher Diagnose auf, berät sie, gibt ihnen Tipps und Anleitungen für eigenständige Übungen oder leitet Trainingsgruppen. Dabei arbeitet er eng mit den behandelnden Ärzten und dem pflegenden Personal zusammen.
Die praktische Tätigkeit des Physiotherapeuten bringt zwangsläufig viele administrative Aufgaben mit sich:
- Verfassen von Berichten und Protokollen zu Behandlungsverläufen
- Verwaltung von Patientendaten
- Abrechnung mit den Krankenkassen
- Buchhaltung (bei eigener Praxis)
Welche Voraussetzungen muss man für den Beruf des Physiotherapeuten mitbringen?
Für die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist ein Realschulabschluss Voraussetzung. Die meisten Schulen bevorzugen jedoch Bewerber mit Abitur. Vor der Aufnahme in eine staatliche Schule steht ein anspruchsvolles Bewerbungsverfahren, bei dem körperliche und geistige Fitness, motorische Fähigkeiten und Allgemeinbildung geprüft werden. Häufig ist ein ärztliches Attest beizubringen, über die physische und psychische Eignung für den Beruf.
Es ist durchaus nützlich, (aus dem Biologieunterricht und / oder dem Sportverein) über einige physiotherapeutische Grundkenntnisse zu verfügen, wie die Funktionsweise von Bändern, Muskeln und Gelenken. Für den engen Kontakt mit Patienten sind Talente wie Aufgeschlossenheit, Kommunikationsvermögen, soziale Intelligenz und Motivationsgeschick von Vorteil.
Wer Physiotherapie an einer Hochschule studieren möchte, benötigt dafür die Hochschulreife.
Ausbildung zum Physiotherapeuten
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist deutschlandweit einheitlich im Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) geregelt und dauert drei Jahre (Vollzeit). Sie wird von über
200 öffentlichen und staatlich anerkannten Schulen in privater Trägerschaft angeboten. Die kombinierte Ausbildung zum Physiotherapeuten und Gymnastiklehrer dauert dreieinhalb bis viereinhalb Jahre. Während der schulischen Ausbildung erhält der angehende Physiotherapeut keine Vergütung. Der Besuch einer öffentlichen Berufsschule ist in der Regel kostenlos. Die privaten Schulen erheben Ausbildungsgebühren (wie monatliches Schulgeld, Kosten für Lehrmittel oder Anmeldegebühren für die Prüfung). Diese hat der Absolvent in der Regel selbst zu tragen (Ausnahmen Hamburg und Bayern: Hier übernimmt das Bundesland das monatliche Schuldgeld).
Die Physiotherapie Ausbildung vermittelt medizinische Grundlagen in Anatomie und Physiologie. Ergänzend erhält der Absolvent theoretischen und praktischen Unterricht in:
- Balneo-, Hydro-, Thermo- und Inhalationstherapie
- Bewegungserziehung
- Bewegungs- und Trainingslehre
- Elektro-, Licht- und Strahlentherapie
- Funktionsanalyse
- Gangschulung
- krankengymnastischen Behandlungstechniken
- manueller Therapie
- Massagetherapie
- neurophysiologischen Behandlungsverfahren
- physiotherapeutischen Befund- und Untersuchungstechniken
- Prävention und Rehabilitation
Mehrmals im Jahr sind anspruchsvolle Prüfungen abzulegen, in denen medizinisches Fachwissen abgefragt wird. Wer alle Tests bestanden und regelmäßig am Unterricht teilgenommen hat, wird zur staatlichen Prüfung zugelassen. Der erfolgreiche Absolvent erhält eine Berufsurkunde und darf als staatlich anerkannter Physiotherapeut tätig werden.
Das Studium der Physiotherapie an einer Hochschule dauert drei bis vier Jahre (Abschluss Bachelor). Die Studieninhalte decken sich weitestgehend mit denen der schulischen Ausbildung. Zusätzlich wird für die Selbständigkeit nützliches Wissen in BWL und Recht sowie wissenschaftlichen Basistechniken vermittelt.
Fazit: Physiotherapeuten helfen Menschen, wieder selbstständig und unabhängig zu werden. Sie sind für unser Gesundheitswesen unverzichtbar. Die Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, stehen gut. Die Arbeitsorte sind vielfältig: in der Prävention, im Leistungssport oder in der eigenen Praxis. Vor allem im öffentlichen Gesundheitssektor wird gesucht. Wer sich als Physiotherapeut selbständig machen möchte, sollte sich spezialisieren.
Für die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist ein Realschulabschluss Voraussetzung. Die meisten Schulen bevorzugen jedoch Bewerber mit Abitur. Die Ausbildung zum Physiotherapeuten wird von über
200 öffentlichen und staatlich anerkannten Schulen in privater Trägerschaft angeboten. Während der Besuch einer öffentlichen Berufsschule in der Regel kostenlos ist, sind an den privaten Schulen Ausbildungsgebühren zu zahlen, die der Absolvent (Ausnahmen Hamburg und Bayern) selbst zu tragen hat.
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