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Berufsbild: Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien

Ein Beitrag von der Redaktion

Was tut der/die Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien?

Auch wenn Computer mit der dazugehörigen Software heute fast alles können – so braucht es doch immer noch den Menschen dahinter, der dem Computer sagt, was er zu tun hat.

Der Arbeitsplatz von Mediengestaltern für Digital- und Printmedien sind Werbe- und Multimediaagenturen, Bildagenturen, Consultingagenturen, Verlage oder Unternehmen der Druckbranche. Hier sind Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien aktiv an der Produktion von Medienprodukten wie Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Prospekte, Poster (print) und Internet-Websites, Werbebannern, CD-ROMs etc. (digital) beteiligt. Je nach Position tragen sie auch schon während des gesamten Produktionsvorgangs die Hauptverantwortung für den reibungslosen Ablauf. So koordinieren sie die einzelnen Schritte vom ersten Kundengespräch und dem Vertragsschluss, über die Gestaltung bis hin zur fertigen Druck- bzw. Präsentationsreife.
Bei jedem einzelnen Schritt ist stets der Computer wichtigstes Handwerkszeug.
Schon während der Ausbildung kann man sich in einer der 4 verschieden Fachrichtungen qualifizieren:


Fachrichtungen

Medienberatung
Die Medienberatung deckt den kaufmännischen Bereich ab. Projektplanung und
-führung, Präsentationen und der Kontakt zum Kunden gehören ebenso zum Aufgabenbereich wie Kalkulationen und Angebotserstellung. Auch für die Personal- und Sachmittelplanung sind sie zuständig. Dennoch ist diese Fachrichtung weit entfernt vom reinen kaufmännischen Bereich. Der Schwerpunkt liegt auch hier im Aneignen von technischen und gestalterischen Grundlagen.

Mediendesign
Im Mediendesign dreht sich alles schwerpunktmäßig um die Gestaltung von Internetseiten oder Print-Produkten. Bilder und Texte werden mittels Multimedia-Anwendungen in ein optisch ansprechendes Design verpackt. So werden Schriftart, -größe und Farbwahl getroffen, die Größe der Graphiken und deren Anordnung bestimmt. Auch die Beratung von Kunden bei der Gestaltung der Medienprodukte obliegt meist ihnen.

Medienoperating
Beim Medienoperating steht die technische Anwendung der unterschiedlichen Speichermedien für die Medienprodukte im Vordergrund. Im Medienoperating wird die die Verbindung zwischen den Digital- und Printmedien hergestellt. Soll ein Beitrag im Internet wie auch Print-Bereich genutzt werden, so muss eine technische Lösung gefunden werden, mit welcher beides möglich ist.


Medientechnik
Die Medientechnik schließlich kümmert sich um die Endausfertigung der Medienprodukte. Daten werden zunächst aus der Vorproduktion übernommen und dann druckgerecht bzw. internetgerecht aufbereitet. Schließlich wird dann der reibungslose technischen Ablauf der Endproduktion überwacht. Arbeitsplatz sind hier vorwiegend die Druckereien, Verlage und reprographische Betriebe.

Wie werde ich Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien?

Seit 1998 gibt es den Ausbildungsberuf zum Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien. Durch ihn wurden die älteren Ausbildungen zum Schriftsetzer/in, Reprohersteller/in, Fotogravurzeichner/in und Werbe- und Medienvorlagenhersteller/in ersetzt.
Die Ausbildung wird im dualen System absolviert, d.h. ein Teil der Ausbildung findet im Betrieb, bzw. der Agentur vor Ort statt, der andere theoretische Teil wird in der Berufsschule absolviert. Die Zeit der Ausbildung beträgt 3 Jahre. Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgesehen, man sollte jedoch wenigsten den Hauptschulabschluß haben, viele Betriebe fordern mittlerweile auch einen Realschulabschluß.


Ausbildungsschwerpunkte sind:


  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht

  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes

  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit

  • Umweltschutz

  • Arbeitsorganisation

  • Gestaltungsgrundlagen

  • Datenhandling

  • Medienintegration

  • Qualitätsmanagement

  • Telekommunikation

Voraussetzungen

Dieser Beruf eignet sich besonderes für diejenigen, die gerne gestalterisch tätigt sind. Wer gerne zeichnet und auch Graphiken am Computer zusammenbasteln mag, ist in diesem Beruf richtig. Ein Gespür für Farben und deren Zusammenstellung sollte man auf jeden Fall mitbringen, und auch das räumliche Vorstellungsvermögen und technische Interesse sollte ausgeprägt sein. Der Mediengestalter ist zwar vorrangig für das Design zuständig, doch sollten auch grundsätzliche Kenntnisse der Programmierung in den verschiedenen Programmen vorhanden sein, denn diese sind in der Praxis unerlässlich. Um eine Graphik auf Papier zu malen, braucht man diese Kenntnisse natürlich nicht, doch wer Grafiken am Computer erstellen will, sollte sein Handwerk rundum beherrschen. Denn sollten Probleme auftauchen, lassen sich diese nur mit Hilfe spezieller Computer- und Programmierkenntnisse schnell lösen. Und wie oben bereits schon erwähnt geht fast nichts mehr ohne Computer im Bereich der Gestaltung. Da bei allen Arbeiten hohe Präzision erwartet wird, sollte man sich auch über längere Zeit hin konzentrieren können.


Weiterbildungsmöglichkeiten und Zukunftschancen

Weiterbildungsmöglichkeiten

Wer sich für diesen Beruf entschieden hat, der bekommt ein reichhaltiges Angebot zur Weiterbildung. Viele Institute und Schulungszentren (z.B. http://www.macromedia.de ) bieten Seminare für Multimediaanwendungen an und auch die Industrie- und Handelskammern (http://www.ihk.de ) und die Deutsche Angestellten Akademie (http://www.daa-bw.de ) haben viel Auswahl. Größere Betrieben bieten ihren Mitarbeitern auch intern Schulungen an.


Zukunftschancen

Die Digitalisierung unserer Informationsgesellschaft erschließt immer neue Berufsfelder für Mediengestalter. So heißt das Zauberwort der Zukunft Cross-Media, d.h. die Verknüpfung unterschiedlicher Medien. Hierdurch werden auch viele Produktionsschritte zusammengelegt und vieles wird „schlanker“, vor allem in der Druckbranche. Hier hat sich in den letzten Jahrzehnten das meiste getan. Viele traditionelle Strukturen werden verändert, andere fallen einfach weg. Dennoch haben Mediengestalter für Digital- und Printmedien gute Zukuntschancen, da die Medienbranche immer weiter wächst. In den Vordergrund rückt dabei vor allem das Wissen in den Digital- und Printmedien miteinander verbinden zu können.

Links und weiter Informationen


  • Mediengestalter 2000 plus: http://www.mediengestalter2000plus.de

  • AIM-MIA: http://www.aim-mia.de/article.php?sid=462

  • Linksbündig: http://www.linksbuendig.de/links-01.htm

  • Hochschule für Druck und Medien in Stuttgart: http://www.hdm-stuttgart.de

  • IHK: http://www.ihk.de

  • Focus: http://www.focus.de/D/DB/DBU/DBU09/DBU09A/dbu09a.htm


Adressen:

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Hermann-Ehlers-Str. 10
53113 Bonn
Tel. (0228) 1 07-0
Internet: http://www.bibb.de

Deutscher Multimedia Verband (dmmv)
Kaistr. 14
40221 Düsseldorf
Tel. (0211) 60 04 56-0
E-Mail: info@dmmv.de
Internet: http://www.dmmv.de

Bildungswerk Medien e.V.
Friedensallee 14-16
22765 Hamburg
Tel. (040) 3 90 61 02

MacroMedia - Akademie für Neue Medien
Martin-Greif-Str. 3
80336 München
Tel. (089) 54 41 51-14
Internet: http://www.macromedia.de


Buchtipps:

Mehr zum gesamten Berufsfeld Multimedia, mit Adressen:
„Job Guide Multimedia“
von A. Köster, M. Renner, C. Rudolph
Campus Verlag
DM 34, 89 / EUR 17,84

Wer einen Einblick in die „Szene“ haben möchte, dem sei dieses Buch zu empfehlen:
Verdammt sexy. Die Mediengestalter in der Krise.
von Timothy Speed
Book on Demand, Norderstedt
DM 29,90 / EUR 15,29



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