Autorenbild Christine ÖttlTipps und Hilfe zur Bewerbung

Sich mit anderen vergleichen - aber richtig!

Ein Beitrag von Christine Öttl

Auf andere zu gucken und sich an Vorbildern zu orientieren, ist eine feine Sache. Aber nur, wenn man es auf sinnvolle und konstruktive Art macht, sprich keine falschen Maßstäbe anlegt und sich deshalb übernimmt. Sonst nämlich sind Frust und Demotivation vorprogrammiert, was Lernen und Fortschritte behindert oder gar verhindert.

Doch nicht genug damit: Es geht auch zu Lasten des Selbstwertgefühls, wenn die Kluft zwischen Ist und Soll viel zu groß ist! Deshalb ist es sehr wichtig, auf dem Teppich zu bleiben und sich nicht durch falsches Vergleichen und schädlichen Ehrgeiz den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Hier ein paar Anregungen, wie Sie sich auf clevere und sinnvolle Art mit anderen vergleichen können:

1. Schätzen Sie sich selbst realistisch ein.
Werden Sie sich bewusst, auf welchem Niveau Sie sich im Moment befinden und welche Voraussetzungen, Talente und Fähigkeiten Sie mitbringen, um sich verbessern und Ihrem Vorbild nacheifern zu können. Machen Sie sich auch ganz klar, wie viel Energie und Zeit Sie zu investieren bereit sind.

2. Akzeptieren und respektieren Sie den aktuellen Stand der Dinge.
Für die Eigenmotivation ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre momentanen Möglichkeiten annehmen - und zwar unabhängig davon, wo Sie stehen! Ihr wichtigstes Ziel sollte nicht sein, Ihr Vorbild unbedingt und schnell zu erreichen. Sondern Ihre Möglichkeiten systematisch und Schritt für Schritt auszubauen und - ohne Druck, Stress und Frust - sich Ihren Möglichkeiten entsprechend zu verbessern.

3. Wählen Sie bewusst und sehr überlegt aus, an wem Sie sich orientieren wollen.
Wenn die Unterschiede zwischen Ihnen und Ihrem Vorbild sehr groß sind, besteht die Gefahr, dass Sie verkrampft und verbissen werden und sich schnell schlecht fühlen. Falls Sie zu den Leuten gehören, die alles schnell perfekt können und machen wollen/müssen, ist es besser, sich mit jemandem zu vergleichen, den Sie realistischerweise bald einholen können. Und sich dann ein neues Vorbild zu suchen ...

4. Sie können sich auch vor Augen führen, wie viel Erfahrung und Praxis (eventuell auch spezielle Begabung) Ihr Vorbild Ihnen voraushat.
Natürlich ist es unmöglich, in ein paar Wochen das Niveau zu erreichen, das sich ein anderer in Jahren oder Jahrzehnten erarbeitet hat.

Tipp: Fragen Sie die Person, mit der Sie sich vergleichen, wie sie es geschafft hat, so gut zu werden. Und lassen Sie sich Tipps geben, worauf es besonders ankommt.

5. Konzentrieren Sie sich auf sich selbst und auf Ihre Fortschritte, so klein diese auch sein mögen.
Das ist viel befriedigender und motivierender, als sich nur nach außen zu orientieren und sich ständig mit jemand anderem zu vergleichen. So ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass Sie dranbleiben und tatsächlich dauerhafte Fortschritte machen.

6. Machen Sie sich klar: Vielleicht werden Sie nie das Niveau Ihres Vorbilds erreichen!
Das ist egal. Worauf es wirklich ankommt, ist, dass Sie sich selbst weiterentwickeln und Ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend verbessern.

Tipp: Hatha Yoga praktizieren
Wenn Sie sehr außenorientiert sind und sich oft mit anderen vergleichen, mit denen Sie sich besser nicht vergleichen sollten, könnte Hatha Yoga gut für Sie sein. Es könnte Ihnen dabei helfen, diese Tendenz abzuschwächen und den Blick mehr auf sich zu lenken. Denn das rein nach außen gerichtete Leistungsstreben abzumildern, ist eines der vielen Ziele von Yoga.



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Über die Autorin:


(c) Christine Öttl, objektiv. Management & Lebensqualität
eMail: objektiv@selbstmarketing.de

Christine Öttl war selbst Führungskraft und viele Jahre Coach und Trainerin mit Schwerpunkt Bewerbung. Gemeinsam mit Gitte Härter hat sie unter anderem zahlreiche Bewerbungsratgeber veröffentlicht.

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