Ihr Job als Erzieher
Was verdient ein Erzieher?
Das Einstiegsgehalt eines Erziehers ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die sich nach unterschiedlichen Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes sowie nach Vertragsbedingungen der privaten Einrichtungen richten. Wie auch in vielen anderen Berufen im Bereich des sozialen Dienstes, ist auch die Tätigkeit des Erziehers oder der Erzieherin kein Beruf, der Spitzengehälter garantiert. Soziale Arbeit wird leider oftmals finanziell nicht ausreichend gewürdigt. Erzieher, die in öffentlichen Einrichtungen, wie Kindergärten, Horten, Kindertagesstätten, Erziehungs- oder Jugendheimen tätig sind, werden nach der Gruppe 6 des Gehaltsplans des öffentlichen Dienstes im Sozialwesen sowie nach Berufserfahrung, Aufgabenbereich, Qualifikationen und Ort entlohnt. Das Einstiegsgehalt eines Erziehers liegt grundsätzlichen zwischen
1900 und
3000 Euro brutto pro Monat. Mit steigender Berufserfahrung steigt der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst jeweils in die nächsthöhere Stufe auf und kann bis zu maximal
5600 Euro brutto im Monat verdienen. Tariflich ungebundene private Einrichtungen halten sich bei der Gehaltszahlung grundsätzlich an die tariflich geltenden Löhne.
Der Beruf des Erziehers ist mit einer zweijährigen Ausbildung verbunden, die jedoch ausschließlich in einer Berufsfachschule durchgeführt und somit auch nicht vergütet wird. Für Auszubildenden gibt es jedoch die Möglichkeit Berufsausbildungsbeihilfe zu beantragen. Um finanzielle Fördermittel zu erhalten, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt werden. Der Antragsteller muss über einen gültigen ersten Ausbildungsvertrag verfügen, das
18. Lebensjahr erreicht haben, die deutsche Staatsbürgerschaft haben und eine eigene Wohnung besitzen. Nach der zweijährigen Ausbildungszeit muss der Auszubildende ein einjähriges Berufspraktikum absolvieren, um die Ausbildung erfolgreich zu beenden und als Erzieher künftig arbeiten zu können. Das Praxisjahr als Erzieher wird von tariflich gebundenen Einrichtungen mit einem Bruttogehalt von
1500 Euro pro Monat vergütet. Ausbildende Betriebe, die nicht tariflich gebunden sind, bestimmen selbst das Einkommen des zukünftigen Erziehers.
Welche Zukunftsaussichten hat ein Erzieher?
Die Berufsaussichten für angehende Erzieher liegen, aufgrund der steigenden Bevölkerungsentwicklung und der großen Zuwanderung an Migranten und deren Familien, besonders gut. Zu den generellen Aufgaben, die ein Erzieher oder eine Erzieherin tagtäglich im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu erfüllen hat, kommen Sprachförderung sowie Integrationsarbeit als wichtige Komponenten hinzu. Durch den geplanten flächendeckenden Ausbau der Ganztagesbetreuung an Schulen und Kindergärten wird es zukünftig eine größere Nachfrage an Erziehern geben. Der Beruf des Erziehers wird zu einem Großteil von weiblichen Angestellten ausgefüllt. Der Bedarf an männlichen Mitarbeitern in der Kinder- und Jugendbetreuung steigt jedoch stetig an.
Für Erzieher gibt es eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten, um sich beruflich weiterzuentwickeln und von einem höheren Einkommen zu profitieren. Erzieher, die sich auf bestimmte Fachgebiete, wie Frühpädagogik für Kinder von bis zu 3 Jahren oder in der Kinder- und Jugendarbeit weiterentwickeln möchten, finden zahlreiche Anpassungs- und Fortbildungsmaßnahmen vor.
Beliebte Fortbildungsmöglichkeiten für Erzieher
1. Fachwirt/in für Erziehungswesen
Zu den Aufgaben des Fachwirts für Erziehungswesen gehört die Organisation und Kontrolle von Arbeitsabläufen in den Bereichen Controlling, Personalmanagement, Marketing sowie Öffentlichkeitsarbeit in sozialen und sozialpädagogischen Einrichtungen.
2. Betriebswirt für Sozialwesen
Der Betriebswirt für Sozialwesen unterstützt die Geschäftsleitung einer sozial oder sozialpädagogischen Einrichtung und übernimmt die Aufgaben des Controlling, Fundraising, Finanz- und Rechnungswesens, Sozialmarketing sowie des Personalmanagements.
Weitere Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher im Überblick
- Fachlehrer an Sonderschulen
- Modopäde
- Staatlich anerkannter Sonderpädagoge
- Staatlich anerkannter Heilpädagoge
- Qualitätsbeauftragter im Gesundheits- und Sozialwesen
Aufgaben eines Erziehers
Die Aufgaben des Erziehers drehen sich um die Betreuung, Förderung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Das Tätigkeitsfeld ist besonders umfangreich und bietet jeden Tag neue Herausforderungen, denen sich der Erzieher stellen muss. Als Betreuer sind sie die erste Ansprechperson, erkennen die individuellen Fähigkeiten eines Kindes und versuchen diese spielerisch zu fördern. Sie stehen in ständigem Kontakt mit den Eltern und müssen erzieherische pädagogische Vorgehensweisen an Erziehungsberechtigte weitergeben. Regelmäßige Elternabende oder Besprechungen mit den Eltern über die individuelle Entwicklung und Fähigkeiten ihres Kindes gehören mit zum Aufgabenbereich. Die Vermittlung und Förderung sozialer und kommunikativer Fähigkeiten sowie persönlicher Werte gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines Erziehers. Die Pflege sowie das Zubereiten von Mahlzeiten sind weitere Tätigkeiten, die von einem Erzieher täglich erwartet werden. Unterstützung bei der täglichen Körperpflege, wie das Waschen oder Zähneputzen gehört ebenso dazu, wie das Wickeln von Klein- und Kleinstkindern. Das schriftliche Dokumentieren von Verhaltensauffälligkeiten sowie Planung und Organisation von Festen und Ausflügen gehören ebenso zu den wichtigen Tätigkeiten des Erziehers.
Aufgaben eines Erziehers im Überblick
- Betreuen und Erziehen von Kleinkindern und Jugendlichen
- Fördern von besonderen Fähigkeiten (Musik, Sport, Kunst)
- Entwicklung von spielerischen Fördermaßnahmen
- Fördern sozialer und kommunikativer Kompetenz
- Vermittlung von Werten
- Pflege und Zubereitung von Mahlzeiten,
- Unterstützung bei der täglichen Körperpflege
- Beobachten und Analysieren von Auffälligkeiten in der Entwicklung eines Kindes
- Organisation und Planung von Festen und Ausflügen
- Sport- und Spiel Programme entwickeln
- Verhalten und die Entwicklung eines Kindes dokumentieren
- Elterngespräche führen
Ausbildung
Die Ausbildung zum Erzieher dauert in der Regel zwischen 2 und 4 Jahren und erfolgt an einer Berufsfachschule. Jede Schule setzt dabei gewisse Qualifikationen voraus, die sich bundesweit unterscheiden. In der Regel verlangen Berufsfachschulen jedoch mindestens einen Realabschluss, um in die Schule aufgenommen zu werden. Während der ersten beiden Ausbildungsjahre findet der Unterricht auf theoretischer Ebene statt. Um die Ausbildung erfolgreich abschließen zu können, müssen die Auszubildenden im Anschluss ein vergütetes Praxisjahr in einer öffentlichen oder privaten Einrichtung absolvieren. Im theoretischen Teil der Ausbildung erlernen die angehenden Erzieher die Grundlagen der Sozialpädagogik sowie der Religionspädagogik, die rechtlichen Grundlagen in Bezug auf Betreuung und Erziehung kennen und werden in den Fächern Deutsch und Politik unterrichtet. Im anschließenden Berufspraktikum wird die erste Berufserfahrung gesammelt und der Umgang mit schwierigen Situationen erlernt. Während der Ausbildung müssen schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen absolviert werden, um als anerkannter Erzieher in die Berufstätigkeit zu starten.
Welche Qualifikationen und persönliche Fähigkeiten muss ein Erzieher mitbringen?
Wer sich für den Beruf des Erziehers entscheidet, sollte Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen haben. Ein gewisses Einfühlungsvermögen, Sensibilität sowie die Fähigkeit zuhören zu können sind weitere wichtige Soft skills, die in der sozialen Arbeit mit Kindern wichtige Faktoren zur Qualifizierung darstellen. Um Kindern den Weg in die Welt des Erwachsenwerdens zu ebnen, gehört jedoch auch das klare Aufzeigen von Grenzen. Hierzu bedarf es eines gewissen Durchsetzungsvermögens sowie der Fähigkeit dieses so umzusetzen, dass das Kind nicht eingeschüchtert wird. Kinder, die in der Gruppe spielen und sich austauschen, erhöhen oftmals den Geräuschpegel, der in manchen Situationen überschritten werden kann. Geduld und eine gewisse Geräuschunempflindlichkeit gehören somit zum Berufsbild des Erziehers dazu.
Qualifikationen und persönliche Fähigkeiten im Überblick
- Geduld
- Einfühlungsvermögen
- Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen
- Stressresistent
- Durchsetzungsvermögen
- Fähigkeit zuhören zu können
- gute Beobachtungsgabe
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