Ihr Job als Versicherungskaufmann
Was verdient ein Kaufmann für Versicherungen und Finanzen?
Die Gehaltshöhe nach der Ausbildung richtet sich nach Tarifvertrag und Branche. Gilt der Tarifvertrag für das Bank- und Versicherungsgewerbe verdient ein Versicherungskaufmann bei Berufseinstieg zwischen
2.200 und
2.500 Euro brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt: auf
3.500 bis
4.500 Euro Monats brutto. In anderen Branchen können die Gehälter höher oder niedriger ausfallen.
Die Vergütung, die ein Auszubildender während der Ausbildung erhält, hängt von drei Faktoren ab:
- Ist der ausbildende Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden?
- In welchem Bundesland wird ausgebildet?
- In welcher Branche ist der Auszubildende beschäftigt?
Ist der Betrieb tarifvertraglich gebunden, dann ist es auch die Ausbildungsvergütung. Im bundesweiten Durchschnitt erhält ein angehender Versicherungskaufmann im ersten Ausbildungsjahr zwischen
920 und
990 Euro monatlich, im zweiten Jahr
985 bis
1.047 Euro und im dritten
1.055 bis
1.109 Euro.
Berufsbild Versicherungskaufmann
Der Kaufmann für Versicherungen und Finanzen berät und betreut private wie gewerbliche Kunden bei der Auswahl ihrer Versicherungs- und Finanzprodukte. Er erstellt individuelle Versicherungsangebote und -verträge. Er kümmert sich bei Schadensfällen, nimmt sie auf, recherchiert Tat- und Unfallhergänge und tauscht sich dabei gegebenenfalls eng mit der Polizei, Anwälten und Behörden aus. Ist alles geklärt, veranlasst er die Zahlung. Kurz: Der Versicherungskaufmann hilft seinen Kunden, wenn sie in einer Notlage sind oder dabei - durch die richtige Absicherung - erst gar nicht in eine solche zu geraten.
Welche Zukunftsaussichten hat ein Kaufmann für Versicherungen und Finanzen?
Die Aussichten für Versicherungskaufleute auf dem Arbeitsmarkt sind gut bis sehr gut. 75 Prozent der Kaufleute für Versicherung und Finanzen werden nach dem Abschluss ihrer Ausbildung von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen. Die übrigen 25 Prozent verlassen die Betriebe häufig freiwillig, um sich weiter zu qualifizieren, zum Beispiel über ein Studium.
Kaufleute für Versicherungen und Finanzen werden gebraucht:
- bei Versicherungsgesellschaften
- bei Versicherungsmaklern
- bei Banken
- in der Unternehmensberatung
- in Unternehmen, die Software für Versicherungen entwickeln
- in der Unternehmensberatung
- bei Inkassobüros in Abteilungen für das Versicherungswesen
In der Versicherungsbranche kann der Versicherungskaufmann u.a. als Spezialist in einer Fachabteilung arbeiten und zum Betreuer von Firmen- oder Großkunden aufsteigen. Oder er wird Underwriter und nimmt Großschadenrisiken auf.
Grundsätzlich gilt, dass mit der Qualifikation die Chancen auf eine höhere Position steigen. Wer im Beruf aufsteigen möchte, kann sich nach Abschluss spezialisieren und weiter qualifizieren:
- Die Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt ist berufsbegleitend über ein Fernstudium möglich und dauert zwei Jahre. Dem Absolvent eröffnet die Qualifizierung, auch ohne Hochschulstudium, den Einstieg in die mittlere Führungsebene. Seine Fähigkeiten sind gefragt: Er kennt den Finanzmarkt, versteht wirtschaftliche Zusammenhänge und kann mit Zahlen umgehen.
- Der Fachwirt für Finanzberatung ist Beratungsspezialist rund um Finanzprodukte. Die Weiterbildung (Dauer ein bis zwei Jahre) ermöglicht gute berufliche Aufstiegschancen und ein entsprechendes Gehalt.
- Das Studium Bachelor of Insurance Management (Versicherungsbetriebswirt) baut auf die Fachwirt-Fortbildung auf und eröffnet den Einstieg in mittlere und höhere Führungspositionen. Die Ausbildung ist berufsbegleitend möglich und dauert fünf Semester.
- Betriebswirte fu776;r Finanzen und Investment bearbeiten betriebswirtschaftliche Aufgaben aus dem Finanzdienstleistungssektor. Zu ihren Aufgaben geho776;ren das Management von Anlagen und das Finanzcontrolling. Die Weiterbildung dauert zwei Jahre (Vollzeit) beziehungsweise vier Jahre (Teilzeit).
Wer lieber sein eigener Herr sein möchte, kann sich mit dieser Ausbildung auch selbständig machen: als Berater für Versicherungsprodukte, Generalgent, Handelsvertreter, Makler oder Vermittler.
Was tut ein Kaufmann für Versicherungen und Finanzen?
Der Versicherungskaufmann arbeitet in der Regel für ein Versicherungsunternehmen in einem bestimmten Versicherungsbereich (Lebens-, Kranken- oder Sachversicherung) im Innen- oder Außendienst. Aber auch Kreditinstitute, Unternehmen und Organisationen, die Versicherungsleistungen anbieten oder versicherungsspezifische Geschäftsfelder bearbeiten, benötigen sein Dienste.
Der Versicherungskaufmann im Außendienst hat viel Kontakt mit Kunden und arbeitet verkaufs- und vertriebsorientiert. Immer den individuellen Bedarf des Kunden im Blick berät er sie möglichst objektiv, stellt die passenden Versicherungsangebote (Unfall-, Lebens-, Hausrat- oder Haftpflichtversicherungen) für sie zusammen und betreut sie im Schadensfall: Er nimmt die versicherten Schäden (vor Ort) auf, recherchiert Tat- und Unfallhergänge, tauscht sich dabei gegebenenfalls eng mit der Polizei, Anwälten und Behörden aus und veranlasst wenn alles geklärt ist die Zahlung.
Der Versicherungskaufmann im Innendienst ist eher mit verwaltenden, organisatorischen und kaufmännische Arbeiten beschäftigt. Er wickelt Schadensfälle ab, passt Versicherungsverträge an oder ist im Rechnungswesen und Controlling tätig.
Welche Voraussetzungen muss man für den Beruf des Versicherungskaufmanns mitbringen?
Theoretisch ist für die Ausbildung zum Versicherungskaufmann bzw. Kaufmann für Versicherungen und Finanzen jeder Schulabschluss gut, doch erwarten mehr als die Hälfte der ausbildenden Betriebe einen mittleren Schulabschluss, 40 Prozent sogar das Abitur oder Fachabitur. Viele Arbeitgeber legen überdies Wert auf gute Noten in Deutsch, Mathematik und Englisch.
Darüber hinaus zählen Qualitäten wie
- Neugierde und Lernbereitschaft
- Eigeninitiative und Entscheidungsfreude
- Analytische Fähigkeiten
- Motivation für die Ausbildung
Ausbildung zum Versicherungskaufmann
Die Ausbildung zum Versicherungskaufmann (Dauer drei Jahre) erfolgt dual: parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Der Betrieb vermittelt anhand konkreter Aufgaben die Praxis, die Schule das theoretische Hintergrundwissen. Während der Ausbildung ist die Spezialisierung auf das Versicherungs- oder das Finanzwesen möglich.
Nach der Hälfte des zweiten Ausbildungsjahrs müssen die Auszubildenden eine schriftliche Zwischenprüfung ablegen und zum Schluss eine schriftliche und mündliche Prüfung. Wer die Prüfung besteht, darf sich staatlich anerkannter Kaufmann für Versicherungen und Finanzen nennen.
In der Ausbildung werden die folgenden fachübergreifenden Inhalte vermittelt:
- Arbeitsgestaltung
- Arbeits- und Selbstorganisation
- Bestandskundenmanagement
- Betriebliches Rechnungswesen
- Kosten- und Leistungsrechnung
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Controlling
- Kundenberatung und Verkauf
- Vorbereitung von Beratungs- und Verkaufsprozessen
- Durchführung und Nachbereitung von Beratungs- und Verkaufsgesprächen
- Kundenbetreuung
- Vertragsservice
- Personalwirtschaft, arbeits-, sozial- und tarifrechtliche Vorschriften
- Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
- Datenschutz und Datensicherheit
Fazit: Mit ihrer Fachkenntnis werden Versicherungskaufleute im Wesentlichen von Versicherungen gesucht, aber auch Kreditinstitute, Unternehmen und Organisationen, die Versicherungsleistungen anbieten oder versicherungsspezifische Geschäftsfelder bearbeiten, benötigen ihre Dienste. Nach Abschluss der dualen Ausbildung (Dauer drei Jahre) werden die meisten Versicherungskaufleute von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen. Wer nicht übernommen wird, verlässt das Unternehmen in der Regel freiwillig und spezialisiert bzw. qualifiziert sich weiter (zum Versicherungsfachwirt oder Bachelor of Insurance Management) und eröffnet sich damit den Einstieg in mittlere und höhere Führungspositionen.
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