Autorenbild Vogel & Detambel coaching for executivesWie finde ich meinen Traumjob?

Wie finde ich heraus, welcher Job zu mir passt?

Ein Beitrag von Vogel & Detambel coaching for executives

Kennen Sie Ihre Begabungen?

Manche Menschen wissen bereits als Sechs-, Acht- oder Zwölfjährige, was sie später beruflich machen möchten, und lassen sich durch nichts davon abhalten, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Die Mehrzahl der Jugendlichen hingegen weiß auch beim Abgang von der Schule mit 14, 16 oder 20 Jahren noch nicht, was sie später beruflich tun möchte. Kein Wunder, denn nur die wenigsten Menschen lassen schon in jungen Jahren eindeutige (einseitige) Begabungsschwerpunkte erkennen. Hat man selbst keine klaren Begabungsschwerpunkte, dann ist das kein Grund zur Sorge: Vielseitigkeit ist heute ja eine überaus gefragte Eigenschaft. Allerdings nützt es wenig, einfach nur festzustellen, dass man vielseitig sei, man muss sich schon der Mühe unterziehen, festzustellen, worin die eigene Vielseitigkeit besteht.

Eltern und Verwandte machen es sich da viel einfacher. Sie trichtern einem gerne ein, dass man für diesen oder jenen Beruf wie geschaffen sei. Bei näherem Hinsehen erweisen sich diese von der Verwandtschaft vorgegebenen Berufsziele meist als völlig ungeeignet; sie sind nämlich oft nichts weiter als eine Projektion der eigenen Wünsche, Ziele und Sehnsüchte. Das zeigt sich schon daran, dass Eltern und Verwandte bevorzugt Berufe mit hohem Sozialprestige empfehlen. Da heißt es dann: „Der Junge kann so geschickt mit Messer und Gabel umgehen, der sollte Chirurg werden“. Sich von dieser Art Einflüsterung frei zu machen, ist nicht immer ganz leicht.

Es ist zweckmäßig, zwischen Beruf und Tätigkeitsfeld zu unterscheiden. Wer ein Medizinstudium absolviert hat, und dann von Beruf Arzt ist, kann in einer ganzen Reihe sehr unterschiedlicher Tätigkeitsfelder aktiv werden: Also nicht nur in der eigenen Praxis oder in einer Klinik, sondern z.B. auch in der Pharmazeutischen Forschung, in der Medizintechnik, als Gutachter, als Fachautor oder Journalist usw. Man muss also niemandem, der brennend an medizinischen Fragen interessiert ist, von dieser Ausbildung abraten, nur weil er keine geschickten Hände hat und nicht besonders gut mit anderen Menschen umgehen kann.

Wenn man Beruf und Tätigkeitsfeld sauber auseinander hält, dann entdeckt man möglicherweise auch, dass der Reiz, der von bestimmten Berufen ausgeht, gar nicht mit dem Beruf selbst zu tun hat, sondern mit dem Umfeld, in dem er typischerweise ausgeübt wird. Wer eine ausgeprägte Liebe zum Theater hat, muss sich also nicht mangels Schauspieltalent von diesem Tätigkeitsfeld verabschieden. Es gibt genügend Aufgaben rund um die Bretter, die die Welt bedeuten, für die keine Schauspielausbildung erforderlich ist (Frisuren, Maske, Kostüme, Beleuchtung, Bühnenbild, Bühnenbau...). Und wenn einem die Welt des Theaters als berufliche Basis zu klein erscheint , dann schaut man über den Zaun und orientiert sich zusätzlich im Bereich, Film und Fernsehen.

Es gibt genügend andere Berufe ...

Oder um noch einmal auf den Mediziner zurückzukommen: Wer den Arztberuf attraktiv findet, weil er damit die Vorstellung verbindet, dass er im persönlichen Gespräch Menschen hilft, ihre (gesundheitlichen) Probleme zu erkennen und zu bewältigen, der muss sich nicht durch ein Medizinstudium hindurchquälen – sofern er überhaupt zu Studium zugelassen wird. Es gibt genügend andere Berufe, mit denen er Menschen durch Diagnose und Therapie helfen kann.

Der erfolgversprechenste Weg zum Finden des beruflichen Zieles ist also, zunächst die möglichen Tätigkeitsfelder zu definieren. Man lässt die eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten erst einmal unberücksichtigt und macht statt dessen seine Neigungen und Interessen zum Ausgangpunkt der Überlegungen. Viele Menschen können sofort sagen, was sie brennend interessiert, oder worüber sie sich stundenlang unterhalten können. Aber sie kämen niemals auf die Idee, diese Interessen zum Mittelpunkt ihres Berufslebens zu machen, oder sich wenigstens im Dunstkreis dieses Interessengebietes zu betätigen. Und zwar weil sie glauben, dass das nicht geht. In manchen Fällen mag das zutreffen, in den meisten Fällen geht jedoch sehr viel mehr, als man zunächst annimmt. Beispiel Pferdeliebhaber. Wenn man sich fragt, was er rund ums Pferd gibt, kommen ganz schnell ganz unterschiedliche Ansatzpunkte zusammen: Tierzucht, Medizin, Pharmazie, Training, Reiterhöfe, Reitschulen, Touristik, Zaumzeug und Sättel, Zubehör, Pflegemittel, Bücher, Filme, Fachzeitschriften, Sportveranstaltungen, Messen, Leistungsschauen, Fahrzeuge, Anhänger, Pokale, usw. usw. . Wer mit der Stoffsammlung alleine nicht weiterkommt, der kaufe sich alle Fachzeitschriften seines Interessengebietes und gehe sie von der ersten bis zur letzten Seite durch.

Wenn das Tätigkeitsfeld eingegrenzt ist, setzt man sich mit seinen Fertigkeiten und Erfahrungen auseinander. Was kann man bereits, was sich in dem angestrebten Tätigkeitsfeld nutzbringend (also Geld bringend) verwenden ließe?
Oder – wenn man erst noch definieren muss, worin denn nun die Tätigkeit im angestrebten Gebiet bestehen könnte – man befasst sich mit seinen Persönlichkeitseigenschaften. Das ist leichter gesagt als getan. Wer die Chance hat, an einem Persönlichkeitstest teilzunehmen, sollte sie wahrnehmen, auch wenn die Ergebnisse mit Vorsicht zugenießen sind. Möglicherweise verstellt die Vielzahl der Eigenschaften, die abgeprüft werden, aber auch den Blick für das Wesentliche. Um grobe berufliche Fehlentscheidungen zu vermeiden, sollte man sich zumindest über einige Grundtendenzen seiner Persönlichkeit klar werden:

1. Befasse ich mich gerne und dauerhaft mit Personen oder lieber mit Gegenständen?
2. Improvisiere ich gern oder erledige ich Aufgaben lieber Schritt für Schritt?
3. Erfasse ich Sachverhalte ganzheitlich und intuitiv oder bin ich analytisch und systematisch?
4. Bin ich Sprinter oder Langstreckenläufer? (Will ich schnelle Ergebnisse oder habe ich langen Atem?)
5. Brauche ich Harmonie oder bevorzuge ich den Wettbewerb?

Jetzt gilt es nur noch, hieraus die richtigen Schlüsse zu ziehen – also sich nicht auf Tätigkeiten einzulassen, die den eigenen Grundtendenzen zuwiderlaufen.



Nächsten Tipp lesen:
» Der kürzeste Weg vom Traumjob zum Albtraumjob

Über die Autoren:


Vogel & Detambel
coaching for executives
Lortzingstr. 7
65187 Wiesbaden
Kompetenz aus 25 Jahren Tätigkeit in den Bereichen Personalberatung und Executive Search (u.a. für Neumann International, Berndtson-Gruppe, Eurosearch-Gruppe, Knight-Wendling), Outplacementberatung seit 1994.
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eMail: info@vogel-detambel.de


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