Ihr Job als Architekt
Was verdient ein Architekt?
Wie auch in anderen Berufen richtet sich das Gehalt von Architekten nach der Region, der Branche und Faktoren wie Alter, Berufserfahrung und Vergütungsmodell. Das monatliche Einstiegsgehalt eines angestellten Architekten variiert zwischen
2.400 und
3.100 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung und mehr Verantwortung können Architekten nach rund zehn Jahren ein Jahresgehalt von etwa
50.000 bis
55.000 Euro beziehen abhängig von Renommee und Größe des jeweiligen Architekturbüros. Grundsätzlich wird in der freien Wirtschaft mehr gezahlt als im öffentlichen Dienst. Für selbständige Architekten gibt die Bundesarchitektenkammer einen durchschnittlichen Jahresumsatz von rund
45.000 Euro an.
Was tut ein Architekt?
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, denn das Berufsbild des Architekten wandelt sich ständig, ist sehr vielseitig und anspruchsvoll. Definitionsgemäß plant, entwirft, konstruiert und gestaltet ein Architekt Gebäude und Anlagen für private und öffentliche Auftraggeber. Bei dieser gestaltenden Planung hat er viele Vorgaben zu berücksichtigen. Auf der einen Seite stehen die Wünsche des Bauherrn, auf der anderen Seite die bauphysikalischen und technischen Anforderungen. Und der geplante Kostenrahmen darf auch nicht überschritten werden.
Bei den meisten Projekten betreuen Architekten auch die Ausführung des Baus und sind auf der Baustelle unterwegs, um den ganzen Erstellungsprozess, insbesondere die verschiedenen Gewerke, zu koordinieren. Das erfordert viel Kommunikationsgeschick und einiges Organisationstalent. Damit am Ende alle Termine eingehalten werden und der Bauherr auch zufrieden ist.
Wer Architekt werden will, entscheidet sich für einen sehr facetten- und aussichtsreichen Beruf, der zwar über die eigentliche Ausbildung hinaus viele Talente erfordert, aber auch zahlreiche Betätigungsfelder bietet.
Welche Aufgaben hat ein Architekt?
Grundsätzlich kümmert sich ein Architekt um die gestaltende, technische, funktionale und ökonomische Planung von Gebäuden und Anlagen, aber heute immer mehr auch um ökologische und soziale Aspekte, wie die Beratung und Betreuung des jeweiligen Bauherren oder die Koordination sämtlicher Planungen und Erstellungsprozesse auf der Baustelle selbst: Als Vertreter des Bauherren muss ein Architekt dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligten die an der Planung Beteiligten, die ausführenden Handwerker und Bauarbeiter und die Behörden auf der Baustelle möglichst reibungslos funktioniert. Und ist das Gebäude erst einmal fertig, ist es meistens der Architekt, der weil er jedes Gewerk und alle Baubeteiligten gut kennt mit den anfallenden Sanierungs- und Wartungsarbeiten beauftragt wird.
Die Aufgabenbereiche eines Architekten sind:
- Bewerbung um Aufträge: Zunächst gilt es, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Denn größere Bauvorhaben werden in der Regel öffentlich ausgeschrieben. Hier genügt es häufig nicht, nur ein Bewerbungsschreiben zu versenden. Wer beispielsweise an einem Architektur-Wettbewerb teilnimmt, muss immer auch einen Entwurf für das geplante Objekt einreichen.
- Grundlagenermittlung: Ist der Auftrag erteilt, sind die Grundlagen für die konkrete Planung zu erstellen. Mit dem potentiellen Auftraggeber werden die baulichen Vorstellungen und der finanzielle Rahmen abgestimmt. Das Grundstück wird gemeinsam besichtigt.
- Vorplanung: Ein erstes Konzept für das Bauvorhaben wird skizziert und die Kosten werden geschätzt.
- Entwurfsplanung: Das Grobkonzept wird nach Abstimmung mit dem Auftraggeber verfeinert und die Kosten werden exakter kalkuliert. Der Entwurf nimmt rechnerunterstützt durch ein CAD-Programm (Computer-Aided Design) eine maßstabsgetreue 3D-Gestalt an.
- Genehmigungsplanung: In dieser Phase werden die Pläne erstellt, die sämtliche baurechtlichen Anforderung enthalten, die Unterlagen für den Bauantrag und eventuell zu beantragende Fördermittel zusammengestellt sowie der statische Nachweis eingeholt.
- Entwurfsplanung: Das geplante Konzept wird überarbeitet und der Gesamtentwurf zeichnerisch umgesetzt.
- Ausführungsplanung: In dieser Planungsphase werden die zeitliche Abfolge und die Fristen für alle am Bau Beteiligten festgelegt.
- Objektüberwachung: Als Vertreter des Bauherrn sorgt der Architekt für die möglichst reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten, die Einhaltung des Zeitplans. Er nimmt alle Bauleistungen ab, prüft sämtliche Rechnungen und übergibt das Objekt nach Fertigstellung.
- Objektbetreuung: Weil er jedes Gewerk und alle Baubeteiligten gut kennt, wird der Architekt auch gerne mit allen nach Fertigstellung anfallenden Sanierungs- und Wartungsarbeiten betraut.
Welche Voraussetzungen muss man für den Beruf des Architekten mitbringen?
So vielseitig wie das Berufsbild sind auch die Talente, die ein Architekt mitbringen sollte:
- Kreativität: für gelungene Bauentwürfe
- Mathematische Kenntnisse und technisches Verständnis: für baustatische Berechnungen und CAD-Programme.
- Analytischer Verstand und Planungstalent: um komplexe Projekte in ihrer Gesamtheit erfassen und langfristig planen zu können.
- Organisationstalent: für die Bauleitung und fristgerechte Fertigstellung
- Belastbarkeit und Stressstabilität: um unter Kosten- und Zeitdruck fehlerfrei arbeiten zu können.
- Teamfähigkeit: um sich als Vertreter des Bauherrn mit allen am Bau Beteiligten motivierend abstimmen zu können.
- Kommunikations- und Verhandlungsgeschick: Um Auftraggeber, Ingenieurn, Investoren, Behörden, Handwerken und Bauarbeiten auf verschiedenen Ebenen miteinander zu koordinieren
Ausbildung zum Architekten
Wer als Architekt arbeiten möchte, muss an einer Hoch- oder Fachhochschule studieren und ein Berufspraktikum vorlegen. Das Bachelorstudium qualifiziert jedoch nur für das Bauen und Planen. Wer hingegen ein Masterstudium abschließt, kann später den Beruf des Architekten ausüben. Der Architekt ist in Deutschland eine geschützte Berufsbezeichnung: So darf sich nur nennen, wer in der Architektenliste der Architektenkammer eines Bundeslandes eingetragen ist.
Grundsätzlich gehören folgende Schritte zu einer Ausbildung zum Architekten:
- Bachelorstudium: Regelstudienzeit 6 bis 8 Semester. Um nach Abschluss des Studiums Mitglied einer Architektenkammer zu werden, ist es notwendig sich schon während seiner Ausbildung auf eine bestimmte Tätigkeit zu spezialisieren: Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung.
- Masterstudium: Studienzeit 2 bis 4 Semester, mit Abschluss "Master of Arts" (M. A.) noch nicht "Architekt.
- Berufspraktikum: das je nach Bundesland 2 bis 3 Jahre dauert. Häufig müssen bereits während des Studiums Praktika absolviert werden.
- Weiterbildungen: in bestimmten Bundesländern (z.B. NRW) verpflichtend.
- Eintrag in der Architektenliste: Wer alle in dem Bundesland nötigen Voraussetzungen für die Ausbildung zum Architekten erfüllt, kann sich in die Architektenliste eintragen lassen.
In welchen Branchen / Bereichen werden Architekten gesucht?
Architekten sind Generalisten. Ihnen bieten sich so verschiedene Karrieremöglichkeiten wie Statiker, Bauingenieur, Innenarchitekt oder Bauzeichner.
Als Architekt hat man die Wahl zwischen selbständiger Arbeit als Freiberufler das sind etwa 50 Prozent aller eingetragenen Architekten oder einer Anstellung in einem Architektur-, Planungs- oder Ingenieurbüro. Man kann aber auch mit anderen selbstständigen Architekten als Partner in einem Architekturbüro zusammenarbeiten. Architekten werden gerne auch bei Wohnbaugesellschaften, Bauunternehmen, Versicherungen (zum Beispiel als Gutachter), im öffentlichen Dienst (Bauämter, Denkmalbehörden) oder in der Industrie angestellt.
Derzeit sieht es auf dem Arbeitsmarkt für Architekten gut aus. Laut Bundesagentur für Arbeit hat im Jahr
2017 (im 10-Jahres-Rückblick) die Nachfrage nach Architekten einen Höchststand erreicht. Die Arbeitslosenrate lag hier zuletzt bei weniger als 2 Prozent.
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